Reißende Ströme, überflutete Straßen, Katastrophenbilder: In der Nacht vom 14. auf den 15.07.2021 wurden große Teile des nördlichen Rheinland-Pfalz und Teile Nordrhein-Westfalens von einem dauerhaften Starkregenereignis mit Hochwasser und extremen Sturzfluten heimgesucht. Hierdurch kam es überwiegend in NRW und RLP zu erheblichen Schäden, Toten und Vermissten sowie zu Stromabschaltungen-/ausfällen und Evakuierungen. In einigen Landkreisen wurde der Katastrophenalarm ausgerufen.
Das THW war von Beginn an vielerorts im Einsatz und wird weiterhin um Unterstützung gebeten. Am Nürburgring wurde ein Bereitstellungsraum BR aufgebaut und betrieben. Dieser dient dem Land RLP als Landesbereitstellungsraum zur Unterbringung von Einsatzkräften. Hier sind THW, Bundeswehr und DRK mit eigenen Führungsstellen vertreten.
Unsere beiden Fachberater wurden am 17.07. von der technischen Einsatzleitung des Landkreises Kusel angefordert und waren bis in die Abendstunden des 18. vor Ort.
Die nächste Anforderung galt unserem Zugtruppführer und einem Sprechfunker in den BR Nürburgring, wo in Zusammenarbeit mit dem ENT (Einsatznachsorgeteam THW) absolutes Neuland betreten wurde: die Betreuung und Koordination des ENT wurde erstmals durch einen Zugtrupp des THW übernommen. Wir sind stolz, hier ein Leuchtturmprojekt gestartet zu haben und danken auch der Regionalstelle Neustadt/Wstr. und dem Landesverband HERPSL für die lobenden Worte.
Die erste Alarmierung für unsere Fachgruppe Räumen erfolgte am 19.07. um 2:31 Uhr. Bei diesem Einsatz wurde unser Kettenbagger eingesetzt, sowie drei weitere Bagger in verschiedenen Größen, die ebenfalls durch unsere Baggerführer bedient wurden.
Die Einsatzaufträge lauteten: Beräumen von Schutt und Sperrmüll, Baggerarbeiten, Freiräumen von Straßen, Tiefgaragen, Hinterhöfen usw. und Niederlegen von einsturzgefährdeten Gebäuden.
Weiterhin wurden zwei Gabelstaplerfahrer angefordert, um beim Aufbau des Logistikzentrums zu unterstützen.
Ein weiteres Helferteam wurde zum Transport von Hilfsgütern, Lebensmitteln, Masken usw. abgestellt. Dieses Team wird momentan komplett von der Bundeswehr geführt.
Die Teams vor Ort werden regelmäßig personell ausgetauscht und erhalten bei Bedarf professionelle Unterstützung seitens des ENT, welches auch lange nach der Rückkehr aus dem Einsatz zur Verfügung steht.
Der Verein unserer THW Jugend organisierte bereits kurz nach der Katastrophe einen Hilfsgütertransport. Da im Ahrtal keine Hilfsgüter mehr angenommen werden konnten, wurden diese von unserer Ortsjugendbetreuerin nach Euskirchen geliefert. Ein weiterer Transport ins Krisengebiet Berchtesgadener Land ist bereits geplant.
Erstmalig wurde in unserem Ortsverband der LuK Stab in Besetzungsstufe II besetzt. Hierfür standen auch Helfer des Technischen Zuges und unserer Alterskameradschaft zur Verfügung.
Auch hier stand das ENT zu Gesprächen und zur Einsatzvorbereitung von unseren Helfern bereit.
Von der Jugend bis zur Alterskameradschaft wurde in unserem Ortsverband „angepackt“ und auch Arbeiten übernommen, die nicht zu deren jeweiligen Einsatzgebiet gehörten bzw. gehören. Hier möchten wir einen großen Dank an unser gesamtes Team aussprechen!
Ebenfalls möchten wir uns bei allen Arbeitgebern bedanken, die Ihre Angestellten ohne große Nachfragen und Probleme für die bisherigen Einsätze freigestellt haben. Ohne diese Freistellungen wäre eine Hilfe in diesem Rahmen für unseren Ortsverband nicht möglich gewesen.
Glück auf!